DONALD
(die weit mehr als legendäre Geschichte eines Golden Man)
Stück
von
STEFANO MASSINI
Deutsch von Sabine Heymann
Variable Besetzung
UA 14. Oktober 2025 Piccolo Teatro Grassi, Mailand
Geschichte und Fabel verwebend, erzählt Stefano Massini die unerbittliche Odyssee eines rotgesichtigen blonden Jungen aus Queens, der zuerst zum Mann, dann zum skrupellosen Unternehmer heranwächst und schließlich die groteske Maske aufsetzt, die wir alle kennen: die von Donald J. Trump.
Nach dem internationalen Theatererfolg von „Lehman Trilogy“ widmet sich Stefano Massini – der einzige italienische Dramatiker, der jemals mit einem Tony Award ausgezeichnet wurde – nun einem weiteren epischen Moment der amerikanischen Geschichte: dem Aufstieg von Donald J. Trump, dem unglaublichen Aufstieg eines Führers, der sich dorthin gewagt hat, wo sich sonst niemand hinwagte, und die Rollen von Wirtschaft, Finanzen, Politik und sogar Kultur neu definiert hat. Bereits in seinen Vierzigern blickte er aus einer 3000 Quadratmeter großen Wohnung mit Blick auf Manhattan auf den Rest der Menschheit herab, von wo aus er seine monarchische Herrschaft plante.
Mit einer rasanten Abfolge von Wendungen, Triumphen und Bankrotten blickt Massini zurück auf das abenteuerliche Leben eines Mannes, der sich selbst zu einer Ikone, einer Marke und einem Sprachrohr für seinen eigenen Erfolg gemacht hat, dabei jede Grenze überschritten und das Gesetz missachtet hat, in einem unermüdlichen Wettstreit, aus dem es kein Zurück gibt und in dem die einzige Option darin besteht, einen weiteren schwindelerregenden Schritt nach vorne zu machen. Was dabei deutlich wird, ist, dass Donald letztendlich die Personifizierung unserer Zeit ist, ein perfekter Ausdruck des Kurzschlusses zwischen Realität und Wirklichkeit, zwischen Fälschung und Fiktion, zwischen Person und Persönlichkeit. Das Ergebnis ist eine aufschlussreiche und für viele erschreckende Geschichte, in der das Theater einmal mehr seiner uralten Aufgabe gerecht wird, einen kritischen Blick auf das zeitgenössische Leben zu werfen und mit der entwaffnenden Einfachheit einer essenziellen Erzählung Dunkelheit und unendliche Tiefen aufzudecken.
„Donald‘ ist der Beginn eines sehr umfangreichen Projekts, das nur ein öffentliches Theater realisieren kann“, […] „denn nächstes Jahr werden wir zusammen mit dem Piccolo Teatro in Mailand ein neues Stück mit dem Titel ‚Lo Zar‘ aufführen, das von Putin handelt. Es wird abwechselnd mit ‚Donald‘ aufgeführt werden“, und am Wochenende werden beide Stücke zusammen gespielt, zuerst das eine, dann das andere. Im dritten Jahr wird dann der chinesische Präsident Xi Jinping hinzukommen. Wie die Geschichtenerzähler von einst nehmen auch wir die Symbole der Macht und bringen sie auf die Bühne, um über unsere Zeit zu sprechen und das Theater wieder aufzuwerten, indem wir es zu einem Ort machen, der sehr gut erzählen kann, was um uns herum geschieht.“ (Massini in LA NATIONE)
Stefano Massini, geb. 1975 in Florenz, ist einer der wichtigsten neuen Autoren des italienischen Theaters. Er begann seine Karriere als Regieassistent bei Luca Ronconi. Für seine Stücke wurde er mehrfach ausgezeichnet. Mit LEHMAN BROTHERS erfolgte sein Durchbruch im deutschsprachigen Raum. Er ist seit 2015 »Consulente artistico« des Piccolo Teatro Grassi di Milano.
Fotos © Filippo Manzini